Welpenaufzucht

Bei der Aufzucht eines jungen Hundes wird der Grundstein für sein weiteres Leben gelegt. Die Erfahrungen, die er in dieser Zeit macht, werden ihn auf Ewig begleiten und prägen. Für uns als Züchter ist dies eine wunderschöne Zeit und wir empfinden es als Privileg die noch so jungen Wesen jeden Tag begleiten zu dürfen. Wir tun unser möglichstes, um unsere Welpen für ihre Zukunft bei ihren neuen Familien optimal vorzubereiten. Dabei gibt es einiges zu berücksichtigen. Die Aufzucht junger Hunde – ganz egal welcher Rasse – erfordert viel Geduld, Arbeit, Liebe, Kreativität, Einfühlungsvermögen und natürlich Wissen. Auf dieser Seite möchten wir Ihnen etwas genauer erläutern wie die Aufzucht unserer Hunde abläuft und worauf wir besonderen Wert legen.

Die Wahl der Verpaarung

Streng genommen werden die Weichen für das Leben der Welpen bereits bei der Wahl der Verpaarung gelegt. Hierbei hat jeder Züchter seine eigenen Vorstellungen vom idealen Deckrüden für seine Hündin. Verantwortungsbewusste Züchter achten zunächst auf die Gesundheit. Hüft- und Ellenbogengelenke sollten in jedem Fall in Ordnung sein und der Rüde sollte rundum fit und gesund sein. Gleiches gilt natürlich auch für die Hündin! Während man bei einigen Krankheitsbildern lediglich darauf achten kann möglichst nur gesunde Hunde in der Zucht einzusetzen, gibt es für andere Gen-Tests mit deren Hilfe man das Ausbrechen einer Krankheit durch die Wahl der richtigen Verpaarung von vorneherein ausschließen kann. Die unterschiedlichen Verbände haben diesbezüglich unterschiedlich strenge Vorgaben, darauf einzugehen würde hier zu weit führen.

Uns ist bei einem Rüden neben Gesundheit vor allem der Charakter wichtig. Wir möchten möglichst wesensfeste Berner Sennenhunde züchten, die dem entsprechen was ihre Rasse verspricht: wachsame und freundliche Familienhunde. Wie sich der Charakter bzw. das Wesen eines Welpen entwickeln wird, ist natürlich vor allem davon abhängig, welche Erfahrungen er in seinem jungen Leben machen wird. Die Genetik ist allerdings nicht ganz unbeteiligt und sollte berücksichtigt werden. Weiterhin ist es uns wichtig, dass Hündin und Rüde möglichst keine gemeinsamen Vorfahren in den ersten fünf Generationen aufweisen, um Inzucht zu vermeiden. Zuletzt versuchen wir einen Rüden zu finden, der in den Bereichen punktet, bei denen bei der Hündin theoretisch noch Verbesserungsbedarf bestünde. Hat unsere Hündin beispielsweise leichte O- oder X-Beine werden wir keinen Rüden wählen, dessen Beine nicht gerade gestellt sind. Ist die Hündin vom Typ her eher gedrungen und kräftig, würden wir eher zu einem agileren, sportlicheren Rüden fahren. Erst ganz weit hinten kommt noch die Optik ins Spiel. Oberstes Zuchtziel ist Gesundheit und Wesen. Wie groß die Blesse eines Hundes ist, wie breit der evtl. vorhandene Nackenfleck, wie viel weiße Haare an der Rutenspitze, das ist für uns zweitrangig. Wichtiger sind Eigenschaften, die direkt oder indirekt die Gesundheit des Hundes beeinflussen. Dafür nehmen wir im Zweifelsfall auch mehrere hundert Kilometer Fahrt in Kauf, um den Rüden unserer Wahl zu besuchen.

Zenzi mit Simbah - Vater unseres A-Wurfs
Das Welpenzimmer - Die Wurfkiste ist zu diesem Zeitpunkt nicht mehr notwendig
Sobald die Welpen alt genug ist, dürfen Sie die Terrasse erkunden.

Haltung

Berner Sennenhunde sind ausgezeichnete Familienhunde, die sich stets am liebsten dort aufhalten, wo sich ihr Rudel befindet. Ausschließliche Haltung im Garten oder gar die Haltung im Zwinger lehnen wir ab. Wer seinen Hund nicht in sein Zuhause lassen möchte, soll sich bitte bei einem anderen Züchter umsehen! Unsere Welpen werden von Anfang an an die häusliche Umgebung gewöhnt. Sie werden bei uns im Haus geboren und leben dort auch. In den Jahren, in denen wir einen Wurf großziehen wird unser Wohnzimmer im Erdgeschoss zum Welpenraum umfunktioniert. Dieses befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Küche. Über die Waschküche und eine Tür erreichen die Welpen – sobald sie alt genug sind – unsere Terrasse. Diese ist beschattet und großzügig eingezäunt, so dass die Welpen viel Platz haben, aber nicht beliebig weit kommen. Ein Kindergitter verhindert, dass sich die jungen Hunde freien Zutritt zum Rest des Hauses verschaffen können. Dieser ist unseren ausgewachsenen Hunden vorbehalten. Es wäre viel zu riskant die Welpen einfach unbeaufsichtigt im ganzen Haus herumlaufen zu lassen. Stromkabel, Treppe, Schwedenofen sind nur einige der Gefahren, die dort auf sie warten. Für die Mutterhündin ist es zudem enorm wichtig, dass ihr eine Rückzugsmöglichkeit bleibt. Sie möchte nicht ständig bei ihren Welpen sein, sondern muss sich auch mal erholen und will in Ruhe fressen. Ein Züchter muss stets die Bedürfnisse von Welpen UND Mutterhündin im Auge behalten und beiden gerecht werden.

Unsere Welpen werden durch diese Haltung an alle Geräusche und Gerüche gewöhnt, die das Leben im Haus so mit sich bringt. Es wird gerne als selbstverständlich angesehen, dass ein Hund das Öffnen des Kühlschranks, die laufende Wasch- oder Spülmaschine, den Actionfilm im Fernseher oder aber auch den Staubsauger ignoriert. Das ist es aber nicht. Wer mal mit einem Hund zu tun hatte, der bei jedem kleinen Haushaltsgeräusch zusammenzuckt, weiß wovon wir sprechen.  

Fütterung

In den ersten drei Wochen ist die Fütterung für den Züchter noch kein großes Thema. Die Welpen werden in dieser Zeit von der Mutterhündin gesäugt. Wir achten vor allem darauf, dass an der Milchbar Chancengleichheit herrscht. Oft gibt es in einem Wurf den einen oder anderen Welpen, der schon bei der Geburt schwerer war als seine Geschwister und sich im Gedränge an den Zitzen leicht einen Vorteil verschaffen kann. Leichtere Geschwister würden auf Dauer zu wenig Milch abbekommen, wenn wir nicht eingreifen würden. Die Mutterhündin tut das nicht. In der Natur gilt nun einmal das Grundprinzip „survival of the fittest“ – zu Deutsch: „der am besten an seine Umgebung angepasste überlebt“. Wir möchten aber natürlich all unseren Welpen einen optimalen Start ins Leben bieten und müssen daher an dieser Stelle der Natur etwas auf die Sprünge helfen.

Das Milchgebiss ist in etwa ab der 3. bis 4. Woche vorhanden. Für uns Züchter ist dies der Startschuss für ein langsames Zufüttern und die Gewöhnung an unterschiedliche Nahrungsmittel. Wir beginnen mit leicht zu kauenden Futtermitteln z.B. Hüttenkäse, Rinderhackfleisch, pürierte Kartoffeln und Karotten. Gerne fügen wir noch Welpenmilchpulver hinzu. Dieses haben wir bei jedem Wurf sowieso vorrätig. Bei sehr großen Würfen kann es passieren, dass die Mutterhündin nicht genügend Milch produziert oder aber man hat ein oder zwei Sorgenkinder dabei, die etwas mehr Hilfe durch den Züchter benötigen. Da heißt es dann alle paar Stunden aufstehen und mitfüttern. Das Welpenmilchpulver wird dabei einfach mit warmen Wasser verrührt und mit einem Fläschchen verfüttert.  

Je älter die Welpen werden, desto mehr können wir bei der Fütterung variieren. Zu den Klassikern gehören z.B. Hühnchen, Rindfleisch, eingeweichtes Trockenfutter, Reis, Nudeln, Gemüse und auch mal das eine oder andere Stückchen Obst. Auch erste Kauartikel dürfen sie zernagen. Gerne verteilen wir Kaninchenohren oder Hühnerhälse. Diese sind relativ weich und auch mit dem empfindlichen Milchgebiss gut zu zerlegen.

 

Zenzi säugt ihre Welpen.
Azzurro und Anderl genießen den Kartoffelbrei.
Aika und Anderl fressen eingeweichtes Trockenfutter mit weichgekochte Karotten.

Selbstredend wird auch die Ernährung der Hündin während der Welpenaufzucht angepasst. Die Milchproduktion von im Schnitt 5 bis 8 Welpen ist eine absolute Höchstleistung, die einiges vom Körper der Hündin abverlangt. Sie bekommt daher gut und gerne das Doppelte an Futter was ihr sonst unter normalen Umständen zustehen würde. Bei Hündin und Welpen achten wir natürlich auf qualitativ hochwertige Futtermittel. Verdorbenes Fleisch und Gemüse hat ebenso wenig im Futternapf was zu suchen als auch billig produziertes Tierfutter, dass zum größten Teil aus günstigen Füllstoffen besteht. Der Ernährung der Hündin kommt noch aus einem anderen Grund eine besondere Bedeutung zu: instinktsichere Mutterhündinnen wissen wann der Zeitpunkt gekommen ist, an dem die Welpen mehr benötigen als nur Milch. Sie wird damit beginnen ihren Welpen Futter hervorzuwürgen. Was für uns grotesk wirkt ist eine geniale Erfindung der Natur. Wir verfüttern daher an unsere Hündinnen während der Welpenaufzucht nur Futter, dass auch den Welpen bekommt.

Am Tag des Auszugs füttern wir unseren Welpen einige Stunden vor Abholung nichts mehr. Sie sollen am besten mit nüchternem Magen reisen, sind bei der Ankunft dadurch hungrig und haben bei der ersten Fütterung in ihrem neuen Zuhause und ihrem neuen Rudel direkt eine positive Erfahrung. In den ersten Wochen nach dem Einzug bei ihren neuen Familien, sollten die Welpen weiterhin so gefüttert werden, wie sie es vom Züchter gewöhnt sind. Der Verlust der vertrauten Umgebung, der Mutter und der Wurfgeschwister ist ein einschneidendes Erlebnis, da sollte die Fütterung als vertraute Konstante dienen.

Gewichtskontrolle

Mit einer Babywaage überprüfen wir die Gewichtsentwicklung unserer Welpen. In den ersten Wochen werden die Welpen täglich gewogen. Das Gewicht wird notiert und mit den Werten der vorherigen Tage verglichen. Nimmt ein Welpe mehrere Tage lang nicht zu oder sogar ab, ist dies ein ernstzunehmendes Alarmsignal und im Zweifelsfall würden wir unseren Tierarzt zu Rate ziehen. Wir versuchen das Wiegen vor allem dann zu machen, wenn die Welpen gerade satt und schläfrig sind. Dann sind sie ruhig und zappeln weniger. Die ganze Prozedur ist auch eine gute Übung für später. Der Welpe lernt dabei bereits, dass er auch mal einen kurzen Moment stillhalten muss. Je älter die Welpen werden, desto größer können die Abstände beim Wiegen werden. Wir behalten die Gewichtskontrolle aber bis zum Schluss im Auge und bevor ein Welpe nicht ein Mindestgewicht von 8 kg erreicht hat, darf er nicht in sein neues Zuhause ziehen.

Beute gemacht! Aika zernagt ein Hasenohr.
Müde Welpen halten beim Wiegen still.
Unsere Welpen lieben ihre Nestschaukel.
Die erste Autofahrt - natürlich mit Mama Zenzi zusammen.

Hygiene

Ein verantwortungsbewusster Züchter wird während der Aufzucht viel Zeit mit dem Sauberhalten des Welpenbereichs verbringen. Welpen werden erst bei ihren neuen Familien stubenrein und auch dort dauert es einige Wochen bis sie vor allem ihre Blase zuverlässig kontrollieren können. Bis dahin nehmen sie es mit der Sauberkeit nicht ganz so genau. Das heißt für uns: der Welpenbereich wird mindestens täglich gesaugt und gewischt. Die Decken, Kissen und Handtücher werden täglich gewechselt und gewaschen. Auch werden alle Spielsachen täglich auf ihre Sauberkeit geprüft und gegebenenfalls ausgetauscht und gewaschen. Bei Bedarf auch mehrmals pro Tag. Ein sauberer Welpenbereich beugt dem Ausbruch von Krankheiten und der Verbreitung von Parasiten vor. Ab einem bestimmten Alter kümmert sich die Hündin auch nicht mehr um die Ausscheidungen ihres Nachwuchses. Das übernehmen dann wir. Zusätzlich waschen wir uns vor Betreten des Welpenbereichs die Hände und ziehen unsere Schuhe aus. Zur Hygiene gehört natürlich auch die ordnungsgemäße Aufbewahrung der Futtermittel sowie das tägliche reinigen der Näpfe dazu. Welpen haben keine Tischmanieren und so sehen sie oft nach dem Fressen auch aus. Sofern die Hündin sie nicht säubert, übernehmen wir das. Wir möchten keine vertrockneten Futterreste im Fell unserer Welpen.

Autofahren

Es ist ein echtes Ärgernis, wenn ein Hund Probleme mit dem Autofahren hat. Sei es, weil ihm dabei schlecht wird oder weil er das Autofahren mit einer negativen Erfahrung verknüpft hat. Dem versuchen wir von Anfang an entgegenzuwirken. Auf der Welpen-Terrasse haben wir eine handelsübliche Nestschaukel angebracht. Diese wurde bislang von all unseren Welpen gut angenommen. Der sich bewegende Untergrund ist für sie und ihren tollpatschigen Gleichgewichtssinn eine echte Herausforderung. Diese wackelnde Schaukel stellt eine hervorragende Vorbereitung auf die Bewegungen eines fahrenden Autos dar.

In der 5./6. Woche fahren unsere Welpen zum ersten Mal Auto. Sie werden dabei zu dritt in einer Hundebox im Kofferraum transportiert. Die Mutterhündin ist natürlich dabei. Fürs erste fahren wir nur eine ganz kleine Runde in unserem Dorf. Die Gerüche des Autos, das Schließen des Kofferraums, die Motorgeräusche und natürlich die Bewegung sind für den Anfang Aufregung genug. Einige Tage später verlängern wir die Strecke und machen erste kleine Ausflüge.

Ausflüge

Die Aufzucht unserer Welpen wird von unserer lieben Freundin und Trainerin Regine Winter begleitet. Unseren jungen Hunden bietet sich damit die Chance erste Ausflüge zu ihrem nahegelegenen Hundeplatz zu unternehmen. Knappe 20 Minuten von uns entfernt eignet sich der Hundeplatz Bellershausen ideal für solch kleinen Unternehmungen. Das Gelände ist vollständig eingezäunt, von Haus aus hunde- und welpenfreundlich gestaltet und bietet viele große und kleine Spielsachen, die es zu entdecken gilt. Wir verbringen mit unseren erwachsenen Hunden viel Zeit auf dem Hundeplatz, so dass sie sich dort wie zuhause fühlen. Dieses Gefühl der Sicherheit vermitteln sie auch den Welpen, die dann kühn und selbstsicher den Rasen erobern. Tunnel, Reifen, Wippen, Rutschen, Matten, Spielzeuge – auf dem Hundeplatz gibt es so vieles zu entdecken, dass ein einziger Besuch dafür gar nicht ausreicht. Deswegen fahren wir mehr als nur einmal nach Bellershausen.

Erstes gemeinsames Planschen.
Regine und Zenzi geben Anouk Sicherheit auf der Schaukel.
Alma hat Spaß beim Rutschen.

Andere Tiere

Bei Freunden können unsere Welpen die Bekanntschaft vieler heimischer Haus- und Nutztiere machen. Dazu zählen Federvieh, Katzen, Ponys, Rinder, Schafe und Ziegen. Dabei arbeiten wir gerne mit jedem Welpen einzeln, so können wir uns voll und ganz auf ihn konzentrieren. Unsere erwachsenen Hunde vermitteln ihnen dabei Sicherheit und demonstrieren wie man sich als Hund in Anwesenheit fremder Tiere zu verhalten hat. Die Welpen sollen bei ihren Ausflügen die verschiedenen Tiere kennen lernen und begutachten. Jegliches Jagdverhalten wird dabei von uns unterbrochen. Wenn ein Welpe später erneut auf ein Huhn, eine Katze oder ein Pferd trifft, wird ihm diese Tierart schon bekannt sein und es wird ihm durch seine prägende Erfahrung aus der Welpenzeit einfacher fallen, sich neutral zu verhalten.

Andere Menschen

Von dem Zeitpunkt ihrer Geburt an, werden unsere Welpen an den Kontakt zu Menschen gewöhnt. Jeder Welpe wird von uns täglich berührt, gehalten und gewogen. Das ist zum einen wichtig, um rechtzeitig erkennen zu können, falls die Entwicklung eines Welpen ins Stocken gerät. Zum anderen spüren die noch blinden und tauben Welpen unsere Haut, unsere Körperwärme und nehmen unseren Geruch wahr. In den ersten Wochen lassen wir außer unserer Familie niemanden zu den Welpen. Zum einen sind die körpereigenen Abwehrkräfte der Welpen noch nicht gut genug ausgebildet, zum anderen ist die Mutterhündin in den ersten Wochen noch sehr um die Sicherheit ihres Nachwuchses bedacht. Jede fremde Person stellt für die Hündin in dieser sensiblen Phase Stress dar, den es unbedingt zu vermeiden gilt. Sobald die Welpen nach draußen dürfen (meist Beginn der 5. Lebenswoche), laden wir interessierte Freunde und Bekannte zu uns ein. Natürlich nicht alle auf einmal! Die jungen Hunde sollen lernen, dass es große und kleine Menschen gibt, laute und leise, junge und alte, dicke und dünne und natürlich Männer und Frauen. Besonders wichtig ist es uns, dass uns auch Familien mit Kindern besuchen kommen. Vor allem junge Kinder sind sich ihrer eigenen Bewegungen nicht immer bewusst und handeln für Tiere oft überraschend und nicht nachvollziehbar. Wir möchten, dass unsere Welpen dies lernen und haben zum Glück im Bekanntenkreis viele Kinder mit Hundeerfahrung. Auch unsere Reitschüler dürfen selbstverständlich mit den Welpen kuscheln und sie bespaßen.

Mit Welpen kuscheln macht glücklich.
Joana und Resi spielen zu gerne mit den Kleinen.
Amira lernt das Connemara Pony Schlumpf kennen.

Andere Hunde

Die Vielfalt unterschiedlicher Hunderassen ist fast unüberschaubar groß. Zum Glück. Für jeden Hundehalter ist etwas dabei. Unsere Welpen müssen erst lernen, dass nicht jeder Hund auf dieser Welt langes, schwarz-weiß-braunes Fell und Schlappohren hat. Hierbei sind uns die verträglichen und gut sozialisierten Hunde unserer Freunde eine große Stütze. Sobald die Welpen alt genug sind und die Mutterhündin es toleriert, dürfen unsere Welpen andere Hunde kennenlernen. Jeden dieser Hunde kennen wir und unsere erwachsenen Hunde seit Jahren. Fremde Hunde lassen wir nicht zu unseren Welpen. Mit dabei sind u.a. Labrador Retriever, belgische Schäferhunde und Collies. Da wir selber nur Hündinnen besitzen, ist es uns auch ein Anliegen, dass die Welpen auch Bekanntschaft mit ausgewachsenen Rüden machen dürfen.

Tervuerenhündin Sia ist anfangs ein wenig überfordert.
Später spielt sie ausgelassen mit einem der Welpen.
Appenzeller Leo lernt einen Welpen kennen.
Zenzi mit Sohn Aljoscha.
Arya erkundet den Hof mit Mama Zenzi.
Zenzi spielt mit Tochter Anouk.
Mit Mama spielen macht am meisten Spaß.

Mutterhündin

Von Laien wird sie gerne vergessen – die Hündin. Sie benötigt während der Trächtigkeit, bei der Geburt und während der Aufzucht genauso viel Aufmerksamkeit wie ihre Welpen. Nur eine bestens betreute Hündin, die sich in ihrem Zuhause wohl und gut aufgehoben fühlt kann ihre Welpen stressfrei und optimal großziehen. Zu Beginn der Trächtigkeit ändert sich für die Hündin noch nichts. Sie nimmt weiterhin uneingeschränkt am Alltag teil, geht ihre üblichen Spaziergänge und darf am Training teilnehmen. Wir lassen unsere Hündinnen während der Trächtigkeit vorbeugend gegen Herpes impfen. Dieser Krankheitserreger hat schon so manchen Wurf das Leben gekostet und das möchten wir unbedingt vermeiden. Gegen Ende der Trächtigkeit nehmen die Welpen erst richtig an Gewicht zu. Die Hündin wird schwerer und träger und sollte langsam aber sicher geschont werden. Kontakte zu fremden Hunden sind tabu. Sie bekommt die Möglichkeit ihre Wurfkiste und das Welpenzimmer zu inspizieren, darf sich ihr Nest bauen und bekommt viele Streicheleinheiten. Auch die Futterration wird entsprechend ihres Appetits erhöht. In den letzten Tagen vor dem errechneten Geburtstermin kontrollieren wir täglich ihre Körpertemperatur. Der Anstieg der Temperatur gefolgt von einem plötzlichen Abfall ist neben dem allgemeinen Verhalten der Hündin das sicherste Anzeichen für die bevorstehende Geburt. Von jetzt an wird die Hündin keine Sekunde mehr alleine gelassen. Spätestens beim Platzen der Fruchtblase machen wir es uns im Welpenzimmer bequem und leisten der Hündin vor allem Gesellschaft. Die Geburt unseres A-Wurfs ging am Abend um 21 Uhr mit dem Abgang des Fruchtwassers los und war erst am folgenden Tag gegen 16 Uhr beendet als der letzte von neun Welpen geboren wurde. In dieser Zeit ist unser Haus abgesperrt. Niemand soll die Hündin stören, damit sie sich voll und ganz auf die Geburt konzentrieren kann. Da vier Hände besser sind als zwei, bin ich als Züchterin bei der Geburt nicht alleine. Meine bereits erwähnte Freundin Regine steht uns mit Rat und Tat zur Seite und ist meiner Hündin und mir in dieser Ausnahmesituation eine beruhigende Stütze.

In den ersten zwei bis drei Wochen nach der Geburt hat die Hündin v.a. zwei Aufgaben: Das regelmäßige Säugen und Säubern ihrer Welpen. Haben sich die Welpen satt getrunken, regt sie durch Abschlecken des Bauches die Verdauung an und schleckt auch die Ausscheidungen auf. Sie muss aber nicht ständig bei ihren Welpen sein. Ihr steht es frei an einem anderen Ort im Haus zu schlafen, wenn sie dies möchte. Spätestens wenn das Euter wieder voll ist und drückt, kommt sie zurück und möchte sich durch das Säugen Erleichterung verschaffen. Im Gegensatz zur Hündin schlafen wir in den ersten Wochen bei den Welpen im Zimmer. Wir sind bei jedem Säugen dabei, um zum einen sicher zu stellen, dass sich die Hündin nicht versehentlich auf einen Welpen ablegt und zum anderen den etwas leichteren Welpen zu helfen an eine besser gefüllte Zitze zu gelangen.

Die Temperatur der Mutterhündin wird auch nach der Geburt weiter kontrolliert, ebenso der Ausfluss, der noch einige Tage anhalten kann. Sollte sie Fieber bekommen, würden wir sofort unseren Tierarzt verständigen. Ebenso behalten wir das Gesäuge im Auge und achten darauf, dass alle Zitzen von den Welpen abgesaugt werden. Sobald die Welpen ihr Milchgebiss haben, kann es passieren, dass sie ihre Mutter am Gesäuge verletzen. Dies wird von der Hündin in der Regel sofort abgestraft, der Welpe lernt dabei schon eine wichtige Lektion für sein späteres Leben. Wir als Züchter haben darauf zu achten, dass sich diese kleinen Kratzer nicht entzünden.

Schon bald unternehmen wir mit der Hündin wieder erste kleine Spaziergänge. Anfangs wird sie selbständig so schnell wie möglich wieder umdrehen wollen. Aber ein bisschen Bewegung tut ihr gut – nicht nur für den Körper, sondern auch für die Psyche. Allerdings achten wir darauf, dass wir bei diesen Ausflügen keinen fremden Hunden begegnen.

Sobald die Welpen älter und mobiler werden, wird die Hündin auch beginnen mit ihnen zu spielen. Sie wird sie natürlich auch erziehen. Dabei darf man als Mensch nicht erschrecken, wenn die Hündin mal kurz ihre Welpen klar und deutlich zurechtweist. Eine gut sozialisierte und instinktsichere Hündin wird genau das richtige Maß an Strenge wählen, das in der jeweiligen Situation angebracht ist. Am Tag des Auszugs eines Welpen gewähren wir dem jungen Hund noch einige Zeit alleine mit seiner Mutter und uns. Für alle heißt es in diesem Moment Abschied nehmen, was vermutlich für uns Züchter am schmerzhaftesten ist. Wir sind immer stets bemüht für jede Familie den passenden Hund zu empfehlen und würden einen Welpen nicht in eine Familie geben, bei der wir kein gutes Gefühl haben. Das und die Tatsache, dass wir natürlich auch nach Übergabe des Welpen jederzeit für Fragen und gegenseitigen Austausch zur Verfügung stehen, macht den Abschied etwas leichter.

Tierärztliche Betreuung

Wir arbeiten seit Jahren mit unserem Tierarzt zusammen und vertrauen auf seine Kompetenz und sein Urteilsvermögen. Zwischen der dritten und vierten Trächtigkeitswoche lassen wir einen Ultraschall machen, um herauszufinden, ob die Hündin überhaupt tragend ist. Während der Trächtigkeit wird die Hündin zweimal vorbeugend gegen Herpes geimpft. Auch achten wir auf eine regelmäßige Entwurmung aller unserer Hunde. Natürlich werden auch alle anderen empfohlenen Impfungen entsprechend der veterinärmedizinischen Empfehlung durchgeführt.  Die Welpen bekommen ihre erste Entwurmung im Alter von zwei Wochen. Die Parasiten gelangen über die Muttermilch in die Körper der jungen Hunde, das lässt sich gar nicht verhindern und wenn die Hündin noch so gründlich entwurmt ist. Da eine Entwurmung nicht prophylaktisch wirkt, sondern immer nur gerade die Würmer bekämpft, die gerade in der passenden Entwicklungsstufe sind, muss die Entwurmung alle zwei Wochen wiederholt werden. Macht man dies nicht, wirkt sich das negativ auf die Entwicklung und Gesundheit der Welpen aus.

Vor der Abgabe der Welpen bekommen alle ihre erste Impfung gegen Staupe, Hepatitis, Parvovirose und Leptospirose von unserem Tierarzt. Dieser kommt dafür extra zu uns nach Hause. Er setzt jedem Hund einen Microchip unter die Haut und stellt einen EU-Heimtierausweis aus. In diesem werden Name und Adresse des Züchters, die Stammdaten des Hundes (Name, Geschlecht, Rasse, Geburtsdatum) und alle Impfungen eingetragen. Der Microchip hat eine weltweit eindeutige Nummer eingespeichert, die mit speziellen Geräten ausgelesen werden kann. Diese Chipnummer wird ebenfalls in den Heimtierausweis eingetragen.

Papiere

Wir züchten in einem Zuchtverband, der an die bei ihm registrierten Zuchttiere gewisse Anforderungen stellt. Diese betreffen vor allem – und das ist auch uns am wichtigsten – die Gesundheit der Hunde. Bei den Berner Sennenhunden muss v.a. der Zustand der Hüft- und Ellenbogengelenke mittels Röntgenaufnahmen überprüft werden. Ebenso werden insbesondere die Ellenbogengelenke hinsichtlich Osteochondrose untersucht. Mehr zu den einzelnen Krankheitsbildern finden Sie auf dieser Seite. Auch muss die Abstammung der Hunde durch eine von einem Zuchtverband ausgestellte Ahnentafel nachgewiesen werden. Zuletzt überprüft der Tierarzt bei einer allgemeinen Untersuchung den Hund auf etwaige Krankheitsbilder und bescheinigt dem Hund seine Zuchttauglichkeit. Ferner schreibt der Verband ein Mindest- und Höchstalter für Zuchthündinnen und -rüden vor. Hat ein Tier dieses Alter noch nicht erreicht oder überschritten, darf mit ihm nicht (mehr) gezüchtet werden. Zum Schutz der Zuchthündinnen vor übermäßigem Einsatz müssen zwischen zwei Würfen zeitliche Mindestabstände eingehalten werden.

Sobald der Tierarzt alle Welpen gechippt hat, beantragen wir zeitnah beim Verband ihre Papiere. Jeder Welpe bekommt eine Ahnentafel auf der neben seinem Namen, der Chipnummer, Name und Adresse des Züchters, Geschlecht, Rasse und Geburtsdatum auch seine Abstammung zu sehen ist. Diese Ahnentafel übergeben wir zusammen mit dem EU-Heimtierausweis der neuen Familie eines Welpen bei seinem Auszug.

Unsere Welpen dürfen mit vielen unterschiedlichen Materialien spielen.
Für Arya ist der Tunnel kein Problem.

Sonstiges

Die gewissenhafte Aufzucht junger Hunde nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Währenddessen Voll- oder Teilzeit zu arbeiten ist eigentlich nicht möglich. Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir bei Bedarf viele freiwillige Helfer haben, die gerne mit den Welpen spielen und Neues mit ihnen erkunden.

Wir empfehlen allen Familien, die von uns einen Hund übernehmen, zunächst ein Geschirr zu verwenden, um die noch in der Entwicklung befindliche Kehle des Welpen zu schonen. Daher gewöhnen wir unsere Welpen schon während ihrer Zeit bei uns an das Tragen eines Geschirrs. Jeder Welpe darf für einige Minuten das an ihn angepasste Geschirr spazieren tragen. Ebenso machen sie bei uns auch schon erste Bekanntschaft mit diversen Bürsten. Gegen Ende ihrer Aufzucht machen wir mit jedem Welpen einzeln unter Begleitung seiner Mutter den ersten Spaziergang im Dorf. Dabei tragen die Welpen ein Geschirr und sind angeleint. Wir möchten den Welpen vermitteln, dass eine Leine nicht unendlich lang ist und sie nicht unbedingt immer dort hinlaufen können, wo sie gerade möchten. Das Ganze läuft natürlich spielerisch mit viel Geduld und ohne Druck.

Stofftier "Charly" begleitet die Welpen von Anfang an.
Eine Reithalle ist ein wunderbarer Spielplatz.
Welpen haben nur Blödsinn im Kopf.

Wir könnten noch ewig weiter über dieses Thema schreiben. Nicht umsonst wurden über die Aufzucht von Hundewelpen viele Bücher verfasst. Wir wollten auf dieser Seite vor allem transparent vermitteln wie wir die Aufzucht unserer Welpen handhaben und hoffen damit Ihr Vertrauen in uns und unsere Hunde geweckt zu haben. In den heutigen Zeiten, in denen Vermehrer immer kreativer werden, um ihre Ware – denn nichts anderes sehen diese Verbrecher in den armen Kreaturen für dessen Existenz sie verantwortlich sind – an unwissende Familien zu verkaufen. Sollten Sie weitere Fragen zu uns und unserer Arbeit mit den Hunden haben, zögern Sie bitte nicht uns zu kontaktieren!

Letzte Aktualisierungen

26.03.2024: News, Startseite

01.03.2024: News, Startseite

21.01.2024: News

Wir züchten im

Unsere Internetseiten verwenden sog. Cookies. Dabei handelt es sich um kleine Textdateien, die - sofern Sie dem zustimmen - in Ihrem Browser abgespeichert werden. Cookies helfen uns dabei, die Bedienung unserer Internetseiten für Sie so komfortabel wie möglich zu gestalten. Von uns eingesetzte Cookies dienen NICHT zu Erhebung von Daten, die später für Marketingzwecke verwendet werden könnten. Von solchen Praktiken distanzieren wir uns ausdrücklich.